Viel zu viel Betrieb

Heut Nachmittag war vielleicht was im Stall los, das glaubt man nicht... Ein Kommen und Gehen wie im Taubenschlag und unglaublich viele Menschen da. Naja, es ist halt Sonntagnachmittag, die meisten Pferdemenschen haben heute eine gaaaaanze Menge Zeit für ihren Vierbeiner und nutzen das natürlich auch aus :-) Ich ja auch ;-)

 

Hab mir heute also den zweibeinigen Hasen gepackt und ab ging es in den Stall, schliesslich war der Floh gestern beim Putzen so brav, dass ich das wirklich gern wiederholen wollte.

Gesagt, getan: Mit Hufkratzer bewaffnet gings in die Box und dann wurde da erstmal der grobe Dreck entfernt. Die Stallgasse ging er schon ein wenig angespannt hinunter, da hätte mir eigentlich schon klar sein müssen, dass es heute viel zu unruhig für ihn ist und er noch nicht so weit ist. Ich hab mich erstmal auch nicht beirren lassen und bin mitsamt Floh Richtung Putzplatz getigert.

 

Dort standen schon zwei Pferde und ich merkte schnell, dass es heute nicht so einfach werden würde, meinen Floh zum Stillstehen zu bewegen... Mein flaues Gefühl im Magen gab mir Recht, denn bereits das Bugsieren des Pferdchens in den Ständer wurde zur nervlichen Zerreißprobe: ich lämpfte mit meiner wohlbekannten Salzsäule... Zuerst dachte ich mir nichts Besonderes dabei und konnte Schnuffel auch dazu bewegen, mir in den Ständer zu folgen und sich umzudrehen, wie wir es gestern schon geübt hatten. Er blieb auch ein paar Minunten ruhig stehen, aber dann ging das Gehampel los und er machte sich ein paar Mal groß und stürmte doch wieder aus dem Ständer heraus. Jedes Mal habe ich ihn dann auch wieder zurückgestellt, ich wollte ja schliesslich auch meine Meinung innnerhalb dieser Diskussion kundtun, aber letztlich regte er sich so sehr auf, dass ich es für das Beste hielt, ihn wieder in die Box zu bringen. Es hat ja keinen Zweck, wenn das Putzen bei soviel Tohouwabohou im Stall für den Floh zur Tortur wird.

 

Es war eine gute Entscheidung, in der Box fühlte er sich wohl wieder sicher und war auch wieder recht ruhig. Dann gab es auch schon Futter und wir beschlossen, auch wieder den Heimweg anzutreten.

 

Am darauffolgenden Montagabend sollte ich einen ersten Vorgeschmack darüber erhalten, wie sich der Huf eines Youngsters auf meinem Fuß anfühlt... Ich fuhr also nach der Arbeit zuerst nach Hause, um mich kurz umzuziehen und dann zum Stall. Der Kleine erwartete mich schon sehnsüchtig, war doch das Heunetz zwischenzeitlich auch schon wieder fast leergemümmelt und die Langeweile begann, sich breit zu machen.

 

Heute war wieder Putzen angesagt und der Gang die Stallgasse hinunter geht mittlerweile wirklich suuuuper entspannt :-) Habe mir vorher wieder Leckerchen in die Taschen gesteckt in der Hoffnung, damit meinen Kleinen bestechen zu können und siehe da: Es hat geklappt!!! Hat er sich vorher immer gegen alles andere außer Vita Kraft gewehrt und wollte es nicht fressen, so scheint er nun Geschmack an den niederländischen Leckerchen gefunden zu haben :-) Ich freu mich so!!!! Ach was ich ganz vergessen habe: Gestern hat er die erste Möhre seines Lebens gefressen!! Eine Einstellerin fütterte ihr neben uns stehendes Pferd mit Möhren und liess Schnuffel einfach mal schnuppern, biss ein kleines Stück ab und hielt es ihm unter die Nase. Nach einiger Zeit hat er das kleine Stückchen dann auch vertilgt, woraufhin ich beschlossen habe, mal die eine oder andere Möhre zu verfüttern :-)

 

Aber zurück zum montagabendlichen Putzmanöver:

Im Putzständer angekommen, war natürlich das Geschehen in der Halle wieder mal viel interessanter als das, was ich da versuchte. Erst recht wenn in der Halle noch sooo viele andere Pferde und Menschen sind, Mensch, da muss Pferdi doch dann auch mal gucken dürfen, dass die Mama das auch nicht versteht ;-)

Doch, das hat sie verstanden und für ihre Verhältnisse ist sie auch seeehr lange seeehr ruhig geblieben. Zum besseren Verständnis: Als der Herrgott die Geduld verteilt hat, stand ich bei der Ungeduld Schlange und habe nach einem Nachschlag gebeten ;-) Nun ja, irgendwann fing der Floh dann wirklich  zu zappeln an und ich stand ein wenig unglücklich schräg vor ihm mit meinem linken Füsschen, da ich ihn ja noch nicht festbinden will, muss ich ihn festhalten, um an seine Hinterhand zu gelangen... Er machte also einen flotten Schritt nach vorne und stand mitten auf meinem linken Fuß    :-( Schnell liess er sich herunter bugsieren, aber ich hab gedacht, er stünde noch immer oben, es tat doch sehr weh...

 

Da ich nach diesem Erlebnis auch nicht mehr wirklich fest auf den Beinchen war, weil der Fuß doch sehr schmerzte, hab ich den kleinen Mann in seine Box gebracht, sein Heunetz gefüllt und ihm das Netzchen hingehangen.

Nach ein paar Minuten quatschen bin ich dann auch Richtung Auto gehumpelt, was ich heute, ein paar Tage später, noch immer mache, wenngleich auch weniger.

 

Zu Hause angekommen, habe ich erst einmal meinen Zeh begutachtet: Geblutet hat's, dick und rot ist er und bewegen ist schon gar nicht drin. Naja, dann ist es halt so, aber gebrochen wird er sicherlich nicht sein, oder etwa doch? Ich hoffe nicht...

 

Bin zur Sicherheit am Dienstagabend dann doch mal zum Krankenhaus gefahren, natürlich nach der Arbeit und auch nach Versorgung von Schnuffel ;-) Tja, bis halb zehn waren wir im Krankenhaus, haben uns mit einem unverschämten Arzt gezankt, sind von Pontius zu Pilatus geschickt worden, aber der Zeh ist nicht gebrochen :-)

 

Und da ich heute, am Mittwoch, auch schon deutlich besser humpeln kann, werd ich auch gleich wieder zum Floh fahren und ihn heute auch wieder putzen. Diesmal werde ich aber ganz gewiss besser auf seine Zeichen achten und meine Füße nicht direkt vor die seinigen stellen ;-)

 

In diesem Sinne gibt es dann in den nächsten Tagen ein weiteren Bericht und Fotos vom Sonntag :-)