Mama, mach das weg!!!!

Meine Lieben, leider hatte ich seit Mitte Januar nicht die Zeit, die ich gerne gehabt hätte, um diesen Blog aktuell zu halten. Das finde ich sehr schade, aber leider leider war es nicht möglich, in der Ausführlichkeit hier zu berichten, wie ich es gerne getan hätte.

 

Daher gibt es erst jetzt News - und die haben es in sich!!

 

Nach der schweren Kolik Anfang Februar, die uns einen Aufenthalt in der Pferdeklinik beschwerte, sind wir krankheitstechnisch ohne neue Zwischenfälle verblieben - juhu! Wir haben viel am Muskelaufbau und an der Kondition gearbeitet und unsere Longenarbeit intensiviert. Mittlerweile wird der Schnuffel mit Sattel longiert :-)

 

Nachdem wir schon ein paar Mal den Sattel aufgelegt und angegurtet haben, wurde es nun Zeit für den nächsten Schritt: Longieren mit Sattel.

Am Samstag, den 12. Mai 2012 war es dann soweit: Nach Abschluss unserer regulären Longenarbeit ging es zurück zum Putzplatz und Schnuffel wurde gesattelt. "Mama, was machst Du denn jetzt? Ach sooo, das Ding kenn ich ja schon, mach Du mal weiter.", schien er mir sagen zu wollen.

Ein wenig nervös war ich ja schon, aber alles klappte super. Die ersten Schritte in der Halle waren ruhig und gelassen, als würde Schnuffel es gar nicht anders kennen: "Menno, mir ist langweilig :-( Machen wir denn heut nix Neues???" Doch mein Hübscher, heute machen wir was Neues, warte ein wenig ab.

 

Nach einigen Runden zur Gewöhnung im Schritt liess ich ihn das erste Mal mit Sattel antraben. Die Augen wurden groß und größer und die Hinterbeinchen zuckelten wie im Stakkato, ein lustiges Bild :-) "Bäh, was ist DAS denn?? Mama mach das Ding da weg! Das ist blöd! Ich will das nicht!!! So, jetzt schüttel ich das blöde Teil einfach ab! Wirst schon sehen, gleich hab ich's... ein paar Hopser noch... Willste wohl... Menno, das geht ja nicht runter... Och menno... Na dann solls halt da bleiben, ich bin ja schliesslich schon groß, das macht mir GAR NIX!"

 

Die ersten fünf Minuten an der Longe waren ein Bild für die Götter: erst Zuckeltrab, dann Renntrab, dann wurden die Hinterbeinchen in die Luft geschmissen und die Öhrchen angelegt, der blöde Sattel liess sich aber nicht abwimmeln, wie sehr der Schnuffel es auch versuchte. Dann entspannte sich das Gesichtchen wieder und er schaute mich an: "Siehste, ich bin schon ein ganz Großer, ich weiß, dass das nix schlimmes ist und wenn es Dir Freude macht, dann tu ich Dir halt den Gefallen und trabe brav weiter. Krieg ich dann ein Möhrchen???"

 

Klar kriegste dann ein Möhrchen, auch zwei und drei und fünf ;-) Nach ein paar weiteren Runden lief er so schön locker und losgelassen wie immer. Am Takt arbeiten wir logischerweise noch ;-) Dann kam der erste Galopp mit Sattel: Angaloppiert, Handgalopp getroffen (manchmal gar nicht so einfach) und er galoppierte, als hätte er nie was anderes gemacht!! Ich war sooooooo stolz auf mein Baby und hätte die ganze Welt umarmen können!

 

Nach einigen Runden habe ich ihn weider durchpariert und ruhig im Schritt auslaufen lassen. Schritt, Trab und Galopp auf der rechten Hand verliefen total ruhig und ohne Gehoppel.

 

Mittlerweile zahlt sich unsere Arbeit aus und er nimmt konstant und stetig wachsend mit der Hinterhand Last auf und fußt schön unter den Schwerpunkt. Ab und an tritt er sich von hinten an die Vorderhufe, weswegen dann heute am 13. März 2012 die Glocken ihre Premiere feierten.

 

Heute haben wir nur ein wenig Gewöhnung an die Glocken gemacht, ein bisschen ruhige Arbeit an der Longe mit Glocken. Die ersten Schritte, Tritte und Sprünge erinnerten naturgemäß an einen Storch im Salat, aber das war mir klar. Nach ein paar Minuten waren die Glocken aber kein Problem mehr. Zur Gewöhnung sind sie dann beim anschließenden Weidegang drauf geblieben.

 

Nächste Woche werden wir die Longenarbeit mit dem Sattel und den Glocken vertiefen und auch wieder das Über-den-Rücken-legen mit in unser Programm aufnehmen. Das haben wir schon geübt und Schnuffel hat es wirklich brav akzeptiert. Vielleicht schaffen wir es nächste Woche, dass unsere liebe Helferin Schnuffel die ersten zwei, dreit Tritte anführt, während ich über seinem Rücken liege... Das ist unser nächstes kleines Ziel :-) Ich werde versuchen, zeitnah wieder zu berichten und hoffe, Ihr verzeiht es mir, wenn ich es nicht sofort schaffe..

 

Hier zum Abschluss nun noch ein paar bildliche Eindrücke:

Das erste Longieren mit Sattel
Das erste Longieren mit Sattel